Windows Defender
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Windows Defender
Bis Windows 7 hieß die Antivirus-Lösung von Microsoft Microsoft Security Essentials. Ab Windows 8 ist Windows Defender das bereits vorinstallierte Antivirus-Programm von Microsoft. Der Defender verwendet Echtzeitschutz, schützt vor Viren, Malware und Spyware, bietet cloudbasierten Schutz und Netzwerkkontrolle, automatische Updates und ist kostenlos. Der Vorteil der hauseigenen Antivirus-Lösung von Microsoft liegt darin, dass der Defender perfekt auf Windows abgestimmt ist, ohne Installation und Konfiguration sofort funktionsfähig ist.
Reicht Windows Defender wirklich aus?
Wir sagen Ja und zwar aus folgenden Überlegungen heraus. Die Antiviren-Lösung von Microsoft hatte viele Jahre in der Presse und bei Sicherheitsexperten keinen wirklich guten Stand und das war bis Windows 7 auch durchaus berechtigt. Seit Windows 8 hat sich das Windows-Betriebssystem gerade im Bereich Sicherheit um wesentliche Punkte verbessert, z. B. ist es in 64-Bit-Systemen nicht mehr so einfach, unsignierte Treiber zu laden. Dadurch wird es Trojanern schwer gemacht, Rootkits auf dem Rechner unterzubringen. Durch die Benutzerkontensteuerung (UAC) haben normale Programme keine Adminrechte mehr, Malware dringt nicht mehr so einfach in den Systembereich vor und es wird schwieriger, das System komplett zu unterwandern. Software, bei der früher ein unbemerkter Download möglich war, warnt jetzt in der Regel den User, wenn sie ausgeführt wird. Das Betriebssystem Windows hat sich im Bereich der Sicherheit also stark weiter entwickelt.
Anfang 2017 machten einige Artikel die Runde, die über viele Probleme mit kommerziellen Antiviren-Lösungen berichten. Als der Ex-Entwickler Robert O’Callahan in einem Blogeintrag dann auch noch dazu aufrief, kommerzielle Antiviren-Lösungen zu deinstallieren, kochten die Diskussionen in einschlägigen Medien natürlich hoch. Hier einige Beispiel-Artikel in Deutsch:
- Günter Born: Mozilla-Entwickler empfieht: Kickt Fremvirenscanner, setzt auf Microsoft-Produkte
- WinSec: Defender- warum er in der Presse so schlecht abschneidet
- Heise: Ex-Firefox-Entwickler rät zur De-Installation von AV-Software
- Henning Uhle: Blockieren Antivirenprogramme etwa Windows Update?
- Diskussion in Paules-PC-Forum: Kauft keine Antiviren-Software und deinstalliert vorhandene
Adwareerkennung im Windows Defender bzw. MSE aktivieren
Ab Windows 8 entspricht der im System standardmäßig enthaltene Windows Defender im Prinzip der Antimalwareanwendung Microsoft Security Essentials. Obwohl der Windows Defender Adware sehr gut erkennt, ist die Adware-Erkennung mit den Standard-Einstellungen nicht aktiviert. Um die Adwareerkennung zu aktivieren, sind Eingriffe in die Registry nötig. Der Kollege AHT von Paules-PC-Forum hat ein kleines Tool entwickelt, welches diese Einstellungen für Sie erledigt. Das Tool namens WinDefAdwProt setzt diese Einstellungen auf Wunsch und verleit der Antivirenlösung so mehr Power. Eine ausführliche Beschreibung der weiteren Möglichkeiten und eine bebilderte Anleitung sowie den nötigen Download-Link finden Sie in diesem Thread in Paules-PC-Forum.
Windows Defender Security Center
Mit dem Creators Update (Windows 10 Version 1703) aus März 2017 kommt das neue Windows Defender Security Center zum Einsatz. Das Windows Defender Security Center löst das alte Center für Sicherheit und Wartung ab, welches bisher über die klassische Systemsteuerung zu erreichen war. Die neue UWP-App (Universal Windows Platform) überwacht das System und informiert in fünf Bereichen über den aktuellen Sicherheitsstatus. Zum Einsatz kommt das neue Security Center unabhängig davon, ob Sie eine kommerzielle Antivirus-Lösung oder den in Windows integrierten Defender benutzen.
Wenn Probleme erkannt werden, werden diese umgehend über das Info-Center an den Benutzer gemeldet und Tipps zur Problemlösung gleich mitgeliefert.
Das Security Center teilt sich in fünf Hauptbereiche auf, über welche Sie mit einem Blick den Sicherheitsstatus Ihres Systems überwachen können.
Viren- & Bedrohungsschutz
In dieser Kategorie sind die Optionen zum Windows Defender untergebracht. Ganz unten auf der Seite sieht man, ob die Schutzupdates (Virendefinitionen) auf dem neuesten Stand sind. Sollte das nicht der Fall sein, können Sie die Updates mit einem Klick anfordern. Desweiteren können Sie hier den Bedrohungsverlauf anschauen, Viren und andere Bedrohungen suchen und Schutzeinstellungen angeben. Über Einstellungen für Viren- & Bedrohungenschutz kann bei Bedarf kann der Echtzeitschutz des Windows Defenders für einen Moment deaktiviert werden. Aus Sicherheitsgründen wird er nach einer gewissen Zeit wieder automatisch aktiviert. Zusätzlich kann man hier die Optionen Cloudbasierten Schutz, sowie Automatische Übermittlung von Beispielen deaktivieren und natürlich wieder aktivieren. Über Ausschlüsse können Sie bestimmte Elemente aus der Überwachung herausnehmen. Unter Benachrichtigungen legen Sie, ob und wie Sie über Ergeignisse informiert werden möchten.
Geräteleistung & -integrität
Hier überprüfen Sie, ob Windows auf dem neuesten Stand ist oder ob Probleme mit Treibern oder Hardware die Integrität Ihres Gerätes beinträchtigen. Sollte das der Fall sein, werden Lösungsvorschläge angezeigt. Wenn alles nichts hilft, gibt es noch die Möglichkeit, Windows aufzufrischen, was hier mit Neustart benannt wird.
Firewall- & Netzwerkschutz
Die Firewall-Einstellungen für das private und das öffentliche Netzwerk sind in dieser Kategorie aufgelistet. Hier werden Netzwerkverbindungen angezeigt und hier können Sie die Einstellungen für die Windows-Firewall festlegen sowie ggfs. Netzwerk- oder Internetprobleme beheben.
App- & Browsersteuerung
Hier konfigurieren Sie die Einstellungen von Windows Defender SmartScreen für Apps und Browser. Dieser überwacht und prüft unbekannte Downloads, Apps und Dateien sowie Windows Store-Apps und schädliche Inhalte von Websites.
Familienoptionen
Die Kinder- und Jugendschutzeinstellungen sind sehr umfangreich. Hier wählen Sie aus, welche Websites Ihre Kindern beim Webbrowsen mit Microsoft Edge besuchen dürfen und sie können festlegen, wann und wie lange die Kids am Tag den Computer nutzen dürfen und welche Anwendungen und Spiele sie starten dürfen.
Bildergalerie
Fazit
Alle diese Informationen, eigene Erfahrungen und die Tatsache, dass es einen 100%igen Schutz niemals gibt, haben uns zu dem Schluss kommen lassen, dass die aktuelle Antiviren-Lösung Defender von Microsoft ab Windows 8 einen empfehlenswerten und ausreichenden Schutz bietet.